Welche Haararten gibt es bei Extensions? Qualität und Herkunft erklärt

Extensions gibt es in vielen Varianten, doch die wichtigste Frage ist immer: Welche passen eigentlich zu mir? Der Unterschied zwischen Echthaar und Kunsthaar, die Herkunft der Haare und die jeweilige Qualität machen den entscheidenden Unterschied, wenn es um Natürlichkeit, Haltbarkeit und Pflege geht. Wer sich hier vorab informiert, erspart sich spätere Enttäuschungen und trifft die bessere Entscheidung für ein Ergebnis, das nicht nur gut aussieht, sondern sich auch gut anfühlt. Einen allgemeinen Überblick über alle Methoden der Haarverlängerung und Haarverdichtung findest du hier in unserem Guide zu Extensions.
In diesem Artikel bekommst du einen Überblick über die verschiedenen Haarqualitäten, erfährst, was hinter Begriffen wie Remy-Haar oder Virgin Hair steckt und worauf du bei Kunsthaar-Extensions achten solltest. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, wo die Haare eigentlich herkommen und warum Herkunft und ethische Aspekte eine wichtige Rolle spielen.
Welche Haararten gibt es bei Extensions?
Nicht jedes Haar ist gleich, und das gilt natürlich auch für Extensions. Wer sich mit Haarverlängerung oder Haarverdichtung beschäftigt, stößt schnell auf Begriffe wie Remy Hair, Virgin Hair oder Double Drawn. Dahinter verbergen sich unterschiedliche Qualitätsstufen, die entscheidend dafür sind, wie natürlich deine Extensions wirken, wie lange sie halten und wie pflegeleicht sie sind.
Um dir den Überblick zu erleichtern, schauen wir uns die wichtigsten Haararten einmal genauer an. So weißt du, worauf du achten solltest, egal ob du Extensions für mehr Länge oder für mehr Volumen suchst.

Remy Hair
Remy-Haar gilt als die beliebteste und hochwertigste Form von Echthaar-Extensions. Das Besondere: Die Schuppenschicht der Haare bleibt intakt und alle Haare liegen in der gleichen Richtung. Dadurch verknoten die Strähnen nicht, das Haar bleibt lange glänzend und fühlt sich absolut natürlich an. Extensions aus Remy-Haar sind pflegeleichter und langlebiger als viele andere Varianten und genau deshalb die erste Wahl in den meisten professionellen Salons.
Virgin Hair
Virgin Hair ist sozusagen die Luxusklasse unter den Echthaar-Extensions. Es handelt sich um unbehandeltes Haar, das noch nie gefärbt, gebleicht oder chemisch verändert wurde. Dadurch bleibt die natürliche Haarstruktur vollständig erhalten, mit allen Vorteilen im Hinblick auf Glanz, Geschmeidigkeit und Haltbarkeit. Virgin Hair ist selten und insofern entsprechend teuer. Aber für Kundinnen, die höchste Ansprüche haben, eine lohnende Investition.
Double Drawn Hair
Bei Double Drawn Hair sind alle Haare in einer Strähne gleich lang. Das bedeutet: keine dünner werdenden Spitzen, sondern eine gleichmäßige Fülle von oben bis unten. Diese Qualität sorgt für besonders voluminöse und dichte Extensions. Double Drawn ist aufwendiger in der Herstellung, dafür wirkt das Ergebnis extrem luxuriös und füllig.
Non-Remy Hair
Non-Remy-Haar ist die günstigste Variante von Echthaar. Hier liegen die Haare kreuz und quer, die Schuppenschichten sind nicht ausgerichtet. Das kann schnell zu Verknoten, Verfilzen und einem stumpfen Look führen. Häufig wird Non-Remy-Haar chemisch stark behandelt, um es anfangs glänzend erscheinen zu lassen. Die Qualität lässt aber meist nach kurzer Zeit nach. Für eine langfristige Haarverlängerung ist es daher nicht die beste Wahl.
Kunsthaar
Extensions aus Kunsthaar sind die preisgünstigste Option. Sie eignen sich vor allem für temporäre Looks, zum Beispiel mit Clip-Ins für einen Abend oder ein Event. Der Nachteil: Kunsthaar lässt sich nicht hitzestylen, wirkt weniger natürlich und neigt schneller zum Verfilzen. Für eine dauerhafte Haarverlängerung ist Kunsthaar also ungeeignet. Für kurzfristige Veränderungen kann es aber eine gute Lösung sein.

Checkliste: Woran erkenne ich hochwertige Extensions?
- Remy-Haar: Schuppenschicht intakt, alle Haare liegen in einer Richtung → kein Verfilzen, natürliches Aussehen.
- Virgin Hair: unbehandelt, ungefärbt, besonders hochwertig und langlebig.
- Transparente Herkunft: Seriöse Anbieter geben an, woher das Haar stammt (z. B. indisches Tempelhaar oder osteuropäisches Haar).
- Gleichmäßige Fülle: Double Drawn sorgt dafür, dass die Strähnen bis in die Spitzen voll und dicht wirken.
- Styling möglich: Echthaar-Extensions lassen sich färben und mit Hitze stylen. Kunsthaar dagegen nicht.
Wenn dir Natürlichkeit und lange Haltbarkeit wichtig sind, lohnt sich die Investition in hochwertige Echthaar-Extensions.
Herkunft und ethische Aspekte bei Extensions
Wenn von Haarqualität die Rede ist, geht es nicht nur um Begriffe wie Remy oder Virgin Hair, sondern auch die Herkunft der Haare spielt eine große Rolle. Denn sie beeinflusst sowohl die Struktur als auch die Verfügbarkeit und den Preis. Gleichzeitig wird immer wichtiger, wie die Haare gewonnen werden und ob das Ganze fair und transparent abläuft.
- Indien: Ein Großteil der weltweit angebotenen Echthaare stammt aus Indien. Besonders bekannt ist das sogenannte Tempelhaar, das von Frauen gespendet wird, wenn sie aus religiösen Gründen ihre Haare opfern. Dieses Haar ist oft von Natur aus kräftig, dunkel und unbehandelt. Es wird deshalb gerne für hochwertige Extensions genutzt.
- Osteuropa: Haare aus Ländern wie Russland oder der Ukraine gelten als besonders fein, hell und weich. Sie sind seltener, dadurch deutlich teurer und bei vielen Kundinnen sehr gefragt, weil sie sich ideal an europäische Haarstrukturen anpassen.
- Brasilien/Südamerika: Brasilianisches Haar ist meist kräftig, voluminös und leicht gewellt. Es wird gerne für Extensions genutzt, die viel Fülle bringen sollen.
- Asien (z. B. China, Vietnam): Asiatisches Haar ist von Natur aus sehr dick und gerade. Es wird häufig stark chemisch behandelt, um es an europäische Haarstrukturen anzupassen. Dadurch ist es günstiger, hält aber oft nicht so lange wie indisches oder europäisches Haar.
Ethische Aspekte
Gerade beim Thema Herkunft solltest du auch auf die ethische Seite achten. Hochwertige Anbieter legen Wert auf faire und transparente Lieferketten, bei denen die Spenderinnen wissen, dass ihr Haar verkauft wird, und einen entsprechenden Ausgleich erhalten. Bei Billigprodukten fehlt diese Transparenz oft. Hier besteht die Gefahr, dass das Haar unter fragwürdigen Bedingungen gewonnen wird.
Fazit: Die richtige Haarqualität macht den Unterschied
Ob Remy, Virgin oder Kunsthaar: die Wahl der richtigen Haarqualität entscheidet am Ende darüber, wie natürlich deine Extensions wirken und wie lange du Freude daran hast. Wer auf hochwertige Echthaar-Extensions setzt, investiert zwar etwas mehr, wird dafür aber mit einem Ergebnis belohnt, das sich kaum vom eigenen Haar unterscheidet. Kunsthaar kann für kurzfristige Looks eine Lösung sein, erreicht aber nicht die gleiche Natürlichkeit und Haltbarkeit.
Auch die Herkunft ist ein wichtiger Faktor: Sie beeinflusst nicht nur Struktur und Preis, sondern zeigt auch, wie transparent und verantwortungsvoll ein Anbieter arbeitet. Wenn du dich bei Qualität und Herkunft bewusst auswählst, findest du Extensions, die perfekt zu dir passen und dich jeden Tag mit schönem, gesund aussehendem Haar begleiten.
Häufig gestellte Fragen: Alles, was du über Haararten und Herkunft wissen solltest
Was ist der Unterschied zwischen Remy- und Non-Remy-Haar?
Remy-Haar hat eine intakte Schuppenschicht, die in eine Richtung verläuft, dadurch bleibt es glänzend und verknotet nicht. Non-Remy-Haar ist ungeordnet, neigt schneller zu Verfilzungen und wird oft stark chemisch behandelt.
Kann man Remy-Haar färben oder tönen?
Ja, Remy-Haar kann wie dein eigenes Haar gefärbt oder getönt werden. Allerdings empfiehlt sich eher ein Nachdunkeln als ein Aufhellen, um die Haarstruktur nicht zu sehr zu belasten.
Woher kommt das meiste Echthaar für Extensions?
Die größten Herkunftsländer sind Indien (Tempelhaar), Osteuropa (feines, helles Haar), Brasilien (kräftig, voluminös) und Asien (dickes, glattes Haar).
Was ist Tempelhaar?
Tempelhaar stammt aus Indien. Dort opfern viele Frauen ihre Haare in Tempeln aus religiösen Gründen. Das Haar wird gesammelt, verkauft und für hochwertige Echthaar-Extensions verwendet.
Wie erkenne ich hochwertige Echthaar-Extensions?
Anbieter, die Remy oder Virgin Hair verwenden, geben das klar an. Außerdem fühlen sich hochwertige Strähnen weich und geschmeidig an, lassen sich problemlos stylen und verknoten .
Welche Nachteile hat Kunsthaar?
Kunsthaar ist günstiger, wirkt aber weniger natürlich, lässt sich nicht mit Hitze stylen und verfilzt schneller. Für dauerhafte Verlängerungen ist es daher weniger geeignet.